Die erste niederländische Einzelausstellung von Małgorzata Mirga-Tas ist eine absolut sehenswerte Premiere. Neben ihrer spektakulären Serie von Wandteppichen unter dem Titel „Re-enchanting the World“ sind hier auch noch nie gezeigte und speziell für diese Ausstellung erschaffene Werke zu sehen.
Über die Künstlerin
Małgorzata Mirga-Tas (Zakopane, 1978) ist eine polnische Künstlerin und Aktivistin, die den Roma angehört – einer ursprünglich nomadischen Volksgruppe, die über weite Teile der Welt verstreut lebt. Mirga-Tas arbeitet mit verschiedenen Medien, ist aber vor allem für ihre enormen Textilwerke bekannt, in denen sie die Roma-Identität aus einer feministischen Perspektive feiert und von Vorurteilen befreit. In den vergangen Jahren erlebte ihre Karriere einen großen Aufschwung, insbesondere durch ihre Gestaltung des polnischen Pavillons auf der Biennale von Venedig im Jahr 2022.
Re-enchanting the World
Die monumentale zwölfteilige Paneelserie unter dem…
Über die Künstlerin
Małgorzata Mirga-Tas (Zakopane, 1978) ist eine polnische Künstlerin und Aktivistin, die den Roma angehört – einer ursprünglich nomadischen Volksgruppe, die über weite Teile der Welt verstreut lebt. Mirga-Tas arbeitet mit verschiedenen Medien, ist aber vor allem für ihre enormen Textilwerke bekannt, in denen sie die Roma-Identität aus einer feministischen Perspektive feiert und von Vorurteilen befreit. In den vergangen Jahren erlebte ihre Karriere einen großen Aufschwung, insbesondere durch ihre Gestaltung des polnischen Pavillons auf der Biennale von Venedig im Jahr 2022.
Re-enchanting the World
Die monumentale zwölfteilige Paneelserie unter dem Titel Re-enchanting the World („Die Welt neu verzaubern“) wurde ursprünglich für den polnischen Pavillon auf der Biennale von Venedig 2022 gefertigt. Das Bonnefantenmuseum erwarb zwei Teile dieser Serie. Zusammen mit diesen Teilen werden andere charakteristische Werke von Mirga-Tas ausgestellt, darunter neue und sogar noch nie zuvor gezeigte Stücke.
Das Projekt Re-enchanting the World (2022) ist ein Versuch, die europäische Kunstgeschichte und Bildsprache mit Darstellungen aus der Roma-Kultur zu bereichern. Mirga-Tas erschuf für den polnischen Pavillon eine magische Welt, durchwoben von Mythen, Astronomie und alten Traditionen. Das Projekt umfasst zwölf Werke, die jeweils einem Monat des Jahres gewidmet sind. Diese Tierkreiszeichen tauchen auch oft in der (meistens klassizistischen) westeuropäischen Kunst auf. Dann werden Götter aus dem alten Griechenland und Rom, oder christliche Motive abgebildet: Geschichten und Bilder, die nach westeuropäischen Maßstäben wohlbekannt sind und sich fast schon als Sprache eignen. Diese Tierkreiszeichen sind aber sehr spezifisch für eine bestimmte Kunstgeschichte in Europa und schließen viele andere Kulturen aus.
Zentrales Thema: Leben als Roma
Zentrales Thema im Werk von Mirga-Tas ist das Leben als Roma, immer aus der weiblichen Perspektive betrachtet. Mit ihrer Kunst versucht sie, die transnationale Identität der Roma einzufangen, wobei sie zugleich gegen das folkloristische Image vorgeht, das den Romagemeinschaften und ihrer Kultur anhaftet. Dabei zeigt sie auch, welchen Einfluss der Kolonialismus und die Kolonisierung auf ihr Volk hatten. Wir brauchen nicht in weite Ferne zu schweifen, um Kulturen zu finden, die von Europäern als „nicht westlich“ betrachtet werden. Morena Bamberger (Roermond, 1994) schuf im Dialog mit der Künstlerin Małgorzata Mirga-Tas speziell für das Museum ein neues Werk über ihre Sinti-Familie. Die Ausstellung kam unter anderem mit Unterstützung von Ammodo zustande. Ammodo unterstützt auch die Einzelausstellung der libanesischen Künstlerin Mounira Al Solh (Beirut, 1978), die 2025 im Bonnefantenmuseum zu sehen ist.